Leipziger Biographie
Becker, Carl Ferdinand
... ein deutscher Organist, Musikschriftsteller und Stifter
geboren am 17. Juli 1804 in Leipzig
gestorben am 26. Oktober 1877 in Plagwitz bei Leipzig
Werdegang
- Sohn von Gottfried Wilhelm Becker
- lernte an der Thomasschule zu Leipzig
- spielte 1820–1833 im Gewandhausorchester Geige
- seit 1825 Organist an der Peterskirche Leipzig
- mit Johanne Elise Jaeger (1800–1870) verheiratet
- 1834–1849 Mitarbeiter der »Neuen Zeitschrift für Musik«
- veröffentlichte 1836 eine Musikbibliographie, die er 1839 um einen Nachtrag erweiterte
- 1837–1854 Organist an der Nikolaikirche Leipzig
- übernahm und erweiterte die Musikaliensammlung seines Vaters
- 1843–1850 (erster) Lehrer für Orgelspiel und Musikgeschichte am Conservatorium der Musik in Leipzig
- veröffentlichte 1847 die Bibliographie »Die Tonwerke des 16. und 17. Jahrhunderts«
- veröffentlichte 1849 in Leipzig den biographischen Kalender »Die Tonkünstler des 19. Jahrhunderts«
- 1850 Mitbegründer der Bachgesellschaft Leipzig
- übereignete am 28. August 1856 seine mindestens 3 277 Werke umfassende Musikaliensammlung (gegen Zahlung einer Leibrente von jährlich 100 Talern) der Stadtbibliothek
- zog sich 1856 in den Leipziger Vorort Plagwitz zurück
- Mitglied des Gemeinderats und Schulvorstands von Plagwitz
- begründete am 14. Oktober 1862 die »Elisenstiftung« für die Plagwitzer Schule: ein Kapital von 500 Talern, deren Zinsen der Lehrer für Zeichenunterricht verwenden soll
- am 9. März 1935 wurde mit Wirkung zum 1. Mai 1935 aus antisemitischen Gründen beschlossen, die vormalige Eitingonstraße im Leipziger Waldstraßenviertel nach ihm in »Ferdinand-Becker-Straße« umzubenennen; dies wurde am 19. Mai 1945 rückgängig gemacht
Nachweise
- Becker, Carl Ferdinand: Die Tonkünstler des 19. Jahrhunderts. Leipzig, 1849, S. 83
- Deutsche Biographie. https://www.deutsche-biographie.de/sfz2565.html
- Deutsche Nationalbibliothek: Personendatensatz http://d-nb.info/gnd/118012215
- Geffcken, Heinrich; Tykocinski, Chaim: Stiftungsbuch der Stadt Leipzig. Leipzig 1905, S. 456 f.
- Niemann, Walter: Klavier-Lexikon. 4. Auflage, Leipzig: C. F. Kahnt, 1918, S. 145
- Riedel, Horst: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, herausgegeben von PRO LEIPZIG. Leipzig 2005. ISBN 3-936508-03-8, S. 44
- Riemanns Musik-Lexikon. 10. Auflage. Berlin: Max Hesse, 1922, S. 93
- Stadt Leipzig: Verzeichnis Leipziger Straßennamen (Redaktionsschluss Dezember 2018). PDF. Ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung. S.
- Leipziger Biographie. http://www.leipziger-biographie.de/hox
© 2013–2021 André Loh-Kliesch ·
✉︎ Verantwortlich für den Inhalt gemäß §6 MDStV (Mediendienste-Staatsvertrag) und §6 TDG (Teledienstgesetz) ist Herr Dr. André Loh-Kliesch, Dornburger Weg 31, D-04205 Leipzig.